Ein Dorf bleibt jung
Trubacher Weg
Pflastern des letzten Weges
Dorf-Chronik

Chronik von Schoßaritz

Schossaritz (Schußaraz) – Scozhartis 1195 (wurde in einem Schutzbrief des Papstes mit Möchs erstmals erwähnt) – Schachhartz 1439 – zum Schoßhart 1516 – zum Schußhardts 1601 auf Karten oft Schachartz 1690 – Schachschartz 1669 – Schoßhards(hof); Ort eines gewissen Schoßhard.

Also germanisch und nicht slawisch, wie man bei nur äußerlicher Betrachtung (wegen der Endung –itz-) denken könnte. Entnommen aus der Karte des Pfinzing – Atlas vom Jahre 1594.

Um 1800 gehörte Schoßaritz zur Kirche Hiltpoltstein und somit zur Kirchenherrschaft des Landpflegeamtes Nürnberg (für die weißenohischen Untertanen zur Filiale Untertrubach der Parrei Obertrubach Kirchenherr war hier der Bischof von Bamberg).

Das Hochgericht war zu dieser Zeit das Fraischamt Hiltpoltstein.

Zu der Zeit um 1800 bestand Schoßaritz aus 19 Anwesen mit folgenden Grundherren:

1 Wirtshaus mit 3 Güter: LdAA Nürnberg (Sichkobel St. Jobst)
2 Güter: Geuder von Heroldsberg
2 Anwesen: Bambergisches Amt Leihenfels
1 Anwesen: Frühmesse Gräfenberg
7 Anwesen: Freiherr Lochner von Hüttenbach

In einem Gemeindebuch Schoßaritz/Almos von 1819 ist niedergeschrieben:

„Die Gemeinde Schoßerietz mit Allmoß zahlt für den Landarzt, Doktor zu Gräfenberg pro auf
4 Jahre 1815/1816/1817/1818 wo nach der Seelenzahl der Aufschlag gemacht worden ist.

Schoßerietz hatt 108 Seelen zahlt 5 Gulden 3 ¾ Kreuzer
Allmoß hatt 56 Seelen zahlt 2 Gulden 37 ½ Kreuzer

den 15. Jenner 1819“.



Weitere Eintragung:

„Daß am Sonntag Nacht den 9. Jenner 1819 die 2 Wächter ihre Stunde nicht ordlichen eingehalten haben und in die Gemeindestrafe gefallen sind.

1.) Conrad Sirgel ist strafbar 15 Kreuzer
2.) Friedrich Mayer ist strafbar 15 Kreuzer ist richtig gezahlt.“

Um 1818 bildete Schoßaritz mit Almos zusammen eine eigene Gemeinde. Am 22. Juni 1829 vereinigte sich die Gemeinde Schoßaritz und die Gemeinde Großenohe auf eigenen Wunsch mit der Gemeinde Kappel. Dieser gehörten nun die Orte Kappel, Almos, Schoßaritz Kemmathen und die Spießmühle an. Im Jahre 1950 zählte man in Schoßaritz 165 Einwohner, in Kappel 159.

Die heute noch fehlende Haus-Nr. 7 war das frühere Gemeindehaus. Es stand an der Stelle, wo heute das Milch- und Feuerwehrhaus steht. Durch eine Reparaturrechung wurde das Gemeindehaus 1828 erwähnt. Im Grundbuchamt wird Almos heute noch als Steuergemeinde Schoßaritz geführt. Am 1. Mai 1978 kam die gesamte Gemeinde Kappel im Zuge der Gebietsreform nach Hiltpoltstein.

Dem Gemeindebuch von Schoßaritz und Almos entstammt folgender Monatsbericht vom
Dezember 1818:

MONATSBERICHTdes Gemeindevorstandes zu Schoßerietz und Allmoß über die im Monat December 1818 vorgefallenen Gemeinde Angelegenheiten.

Publication der königl. Regierungs und Landgerichts VerordnungenSind in diesem Monat keine dergleichen hier eingelangt, die sich zur Publication geeignet haben.

Veränderungsfälle an Grundstücken durch Kauf, Tausch u. dergleichenSind ebenfalls in diesem Monat nicht vorgefallen.

Vorgefallene GemeidestrafenWurde dergleichen keine erhoben.

4.) Gefaßte Gemeindebeschlüße u. sonstige Merkwürdigkeiten
wurde am 24. December eine Gemeindeversammlung gehalten und in derselben aus Veranlassung des großen Wassermagels jedem Gemeindeman, die strengste Aufsicht und Behutsamkeit hinsichtlich der Feuerung nachdrücklichst eingeschärft und empfohlen.

gefertigt Schoßerietz am 31. December 1818



Gebaut wurde:

1902 die Wasserleitung
1922 Transformator und elektrisches Licht
1962 Milchhaus, Feuerwehrhaus und Glockenturm
1962 Löschweiher und Oberflächenkanal
1964 Kreisstraße, unter Bürgermeister Pickelmann, Gemeinderäte Reitzig und Häfner
1974 Gemeinschaftsraum der Freiwilligen Feuerwehr
1976 Seitenstraße Hockerhof, unter Bürgermeister Meier
1980 Die Maschinenhalle der Jagdgenossenschaft, unter Jagdvorstand Kraft
1986 wird nach zum Teil langen, heftigen und kontrovers geführten Diskussionen zwischen Gegnern und Befürwortern in Schoßaritz die Flurbereinigung angeordnet.

Den ersten schriftlichen Beleg über unseren Dorfbrunnen findet man in dem Gemeindebuch für Schoßaritz und Almos aus dem Jahre 1820. Am 15. April dieses Jahres wurde die Rechnung für eine Brunnenkette über 3 Gulden und 12 Kreuzer an den Schmied aus Möchs bezahlt.

Als eine Visitiation der Gemeinde stattfand, wurde ein Antrag ans Bezirksbergamt in Bayreuth zur Behebung des Wassermangels in Schoßaritz gestellt. Am 30. August 1873 nahm Herr Deuerlein zu Forchheim den Brunnen in Augenschein und erstellte ein technisches Gutachten. Er beschloß den vorhandenen Brunnen zur Behebung des Wassermangels zu vertiefen. Im August 1876 schritten die Arbeiten im harten Dolomitgestein eifrig voran. Zur Freude der Gemeindemitglieder war die Grabung erfolgreich, da das Wasser wesentlich stärker floß. Der Brunnen lieferte nun so viel Wasser, dass das ganze Dorf seinen Bedarf decken konnte.

Als Schoßaritz im Jahre 1964 eine neue, breitere Straße erhielt, wurde die Brunnenöffnung mit einer Betonplatte verschlossen.

Im Zuge der Dorferneuerung wurde unser Brunnen im Laufe des Jahres 1987 wieder geöffnet und aufgebaut. Bei der Auswahl der Baustoffe wurde darauf geachtet, den Brunnen im fränkischen Stil wieder entstehen zu lassen. Viele Hände waren nötig, um alle anfallenden Arbeiten zur Wiederherstellung unseres Brunnens zu bewältigen.

Mit vereinten Kräften war es dann am 14.11.1987 endlich soweit; wir konnten das Richtfest feiern. Die Einweihung des Dorfbrunnens wurde am 1. Mai 1988 gefeiert.

Ein weiteres großes Ereignis fand 1988 statt. Vom 30. Juni bis 3. Juli wurde das 85-jährige Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Schoßaritz mit Fahnenweihe gefeiert.

Im Sommer 1997 wurde begonnen eine private Gemeinschaftsmaschinenhalle unterhalb des Weihers zu bauen. In dieser Halle wurde ab 1999 das jährliche Brunnenfest am 1. Mai gefeiert.

Durch die Bemühungen einiger Dorfbewohner wurde der Bau eines Spielplatzes unmittelbar unterhalb der Gemeinschaftsmaschinenhalle von der Gemeinde genehmigt.
Im Herbst 1998 wurde dann mit dem Bau begonnen. Durch den Einsatz vieler Helfer wurde ein Kriechtunnel, Rutsche mit Sandkasten, Grillplatz, Tischtennisplatte und eine Rasenfläche mit Schaukel angelegt. Eine Teerflache, die Möglichkeiten für viele Sportarten bietet, wurde als Mittelpunkt geschaffen. Zum Brunnenfest am 1. Mai 1999 konnte nach den großen Bemühungen der freiwilligen Helfern und zur Freude aller Kinder der Spielplatz eingeweiht werden.

Auch nach der Fertigstellung des Spielplatzes kehrte bei den Schoßaritzer keine Ruhe oder Müdigkeit ein. Denn im Sommer 1999 wurde mit dem Umbau des neuen Demeinschaftsraumes und Neubau des angeschlossenem Feuerwehrgerätehauses begonnen. Durch den erneuten Einsatz vieler Helfer schritt der Umbau bzw. Neubau schnell voran. Am 6. Januar 2000 sollte die letzte Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Schoßaritz e. V. im alten Gemeinschaftsraum stattfinden. Am 12. Mai 2000 konnte das Richtfest gefeiert werden. Anschließend wurde mit der gleichen Zielstrebigkeit an der Fertigstellung des Gebäudes gearbeitet.

Im Sommer 2000 wurde im Bereich von Haus-Nr.: 11 bis Haus-Nr.: 21 im zuge der Dorferneuerung die Kreisstraße in ihrem Uhrsprünglichen Verlauf zurückverlegt und neu geteert.

Im Herbst 2001 wurde an der Ortsdurchfahrt im Bereich von Haus-Nr.: 21 bis
Ortsende der Untergrund erneuert. Zusätzlich wurde unmittelbar nach Ortsende der Wendeplatz angelegt.

Hinsichtlich des bevorstehenden 100-jährigen Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Schoßaritz e. V. 2003, wurde im März 2002 mit der Neugestaltung des Dorfplatzes begonnen. Auch hierzu waren einige Helfer bereit, die Baufirma zu unterstützen. Die Neugestaltung umfaste die Anpassung des Löschwasserbehälters, das Anlegen eines Gehweges auf dieser Straßenseite, das Pflastern des Platzes vor dem Feuerwehrhaus, das Anlegen von vier Parkplätzen, das Erdverkabeln der Telefonleitung, das Anbringen einer neuen Dorfbeleuchtung in diesem Bereich und der Neubau eines Buswartehäuschens. Im gleichen Zeitraum wurde auch der zweite Teil der Ortsdurchfahrt und der Wendeplatz geteert.

Nach großer gemeinschaftlicher Anstrengung wurde die Einweihung des Feuerwehr- und Gemeinschaftshauses zum Brunnenfest am 1. Mai 2002 mit vielen Ehrengästen aller daran beteiligten Institutionen gefeiert.

Im Sommer 2002 wurde zur Wasserversorgung der Ortschaft eine neue Hauptzuleitung bis zur Ortsgrenze verlegt. Der alte Hochbehälter der Wasserversorgung wurde stillgelegt.

Das letzte große Ereignis in Schoßaritz war das 100-jährige Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Schoßaritz e.V. und wurde vom 1. Mai bis 4. Mai 2003 gefeiert.